Zugspitze

Die Zugspitze – Der höchste Berg Deutschlands

Die Zugspitze ist mit einer Höhe von 2962m der höchste Berg Deutschlands. Darüber hinaus ist sie gleichzeitig auch der höchste Gipfel des Wettersteingebirges. Da sie in der unmittelbaren Nähe von Garmisch-Partenkirchen liegt, gilt sie auch als Hausberg dieses Ortes. Direkt über den Westgipfel der Zugspitze verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Am Zugspitzmassiv befinden sich insgesamt drei Gletscher. Diese Gletscher sind der Nördliche Schneeferner, der Höllentalferner und der Südliche Schneeferner. Die Erstbesteigung erfolgte am 27. August 1820 durch den Vermessungsingenieur Josef Naus, seinen Messgehilfen Maier und den Bergführer Johann Georg Tauschl. Es führen drei Normalwege auf den Zugspitzgipfel: der Weg über das Höllental, der Weg über das Reintal und der Weg über das Schneekar. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit mit einer der Seilbahnen bzw. mit der Zahnradbahn auf den Berg zu fahren.

Ein Symbolbild der Höllentalangerhütte mit Waxenstein Alpspitze und Zugspitze im Hintergrund

Allgemeines zur Zugspitze

Die Zugspitze ist nicht ohne Grund eines der beliebtesten Ausflugsziele in den deutschen Alpen. Diese enorme Beliebtheit ist nicht nur der Höhe oder der guten Infrastruktur am Berg geschuldet, sondern auch der Vielseitigkeit Deutschlands höchsten Gipfels. Nicht nur Familien und Touristen, sondern auch versierte Bergsteiger kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Hier kannst Du Dich über die diversen Besteigungsmöglichkeiten der Zugspitze informieren. So findest Du mit Garantie die passende Route und passende Tour für Dich, damit auch für Dich die Zugspitze zu einem unvergesslichen Erlebnis wird – und sei es mit der Familie via Seilbahn. Ein persönlicher Tipp von Peakwear: Ganz früh aufstehen und die Zugspitze übers Höllental erklimmen!

Daten zur Zugspitze

  • Name: Zugspitze
  • Höhe: 2962m
  • Lage: Wettersteingebirge, Ostalpen
  • Land: Deutschland/Österreich
  • Talort: Garmisch-Partenkirchen (Deutschland) / Ehrwald (Österreich)
  • Dominanz: 25,8km zum Zwölferkogel
  • Schartenhöhe: 1746m
  • Erstbesteigung: 27. August 1820 durch Josef Naus, Maier und Johann Georg Tauschl

Der Ostgipfel der Zugspitze ist mit einer Höhe von insgesamt 2962m die höchste Erhebung des Zugspitzmassivs im Wettersteingebirge und somit gleichzeitig auch der Höchste Punkt Deutschlands. Da der nächsthöhere Berg der Umgebung der Zwölferkogel mit einer Höhe von 2988 m ist, ergibt sich für die Zugspitze ein Dominanz-Wert von 25,8 km. Der Referenzpunkt zur Berechnung der Schartenhöhe ist die Parseierspitze mit einer Höhe von insgesamt 3036 m. Für eine Besteigung von der Zugspitze aus müsste man bis zum Fernpass auf 1216 m abgestiegen. Hieraus ergibt sich also eine Schartenhöhe von 1746m.

Ursprünglich hatte die Zugspitze drei Gipfel. Neben dem heute noch in seiner früheren Form erhaltenem Ostgipfel existierten noch der West- und der Mittelgipfel. Der Mittelgipfel musste jedoch im Jahr 1930 der Gipfelstation der Seilbahn weichen. Der Westgipfel hingegen wurde im Jahr 1938 gesprengt, um dort eine Flugleitstelle der Wehrmacht zu errichten, welche jedoch nie gebaut wurde.

Blick auf die Zugspitze vom Wank aus

Region und Geographie der Zugspitze

Die Zugspitze liegt rund elf Kilometer südwestlich von Garmisch-Partenkirchen und ca. sechs Kilometer östlich von Ehrwald. Da über den Westgipfel die deutsch-österreichische Grenze verläuft, gehört die Zugspitze zu Bayern in Deutschland und zu Tirol in Österreich. Bei den Gemeinden, die mit der Verwaltung des Gebiets betraut sind handelt es sich um Grainau und Garmisch-Partenkirchen in Bayern bzw. um Ehrwald in Tirol. Im Westen der Zugspitze liegt der Fluss „Loisach“, welche das Zugspitzmassiv in einem weiteren Bogen nach Nordosten umfließt. Im Osten entspringen hingegen die beiden Flüsse „Hammersbach“ bzw. „Partnach“. Südlich gesehen wird das Wettersteingebirge durch das Gaistal von der Mieminger Kette räumlich getrennt. Im Norden liegt der wunderschöne Eibsee zu Füßen der Zugspitze. Bekannte Berge in der unmittelbaren Umgebung der Zugspitze sind die Alpspitze, der Waxenstein, der Wank oder auch der Kramer.

Klima und Natur der Zugspitze

Da die Zugspitze aufgrund ihrer Lage und Höhe den Westwinden der Alpen besonders stark ausgesetzt ist, kommt es dort zu einem Phänomen, das man den „Nordstau“ nennt“. Hier stauen sich feuchte Luftmassen am Gebirgsmassiv und es kommt zu intensiveren Niederschlägen. Dadurch werden die südlicher gelegenen Alpenteile von diesen Wettereinflüssen ein Stück weit abgeschirmt. Gegenteilig zum Nordstau wirkt der „Föhn“, welcher trockene und warme Luft von Süd nach Nord strömen lässt. Auf der Zugspitze herrschen an durchschnittlich 310 Tagen im Jahr Frost, was ein extrem hoher Wert ist. Zwischen den Jahren 1961 und 1990 betrug der jährliche Durchschnittsniederschlag auf der Zugspitze 2003,1 mm. Im Jahr 2009 rangierte dieser Wert hingegen bei 2070,8 mm. Die durchschnittliche Temperatur für ersteren Zeitraum betrug −4,8 Grad Celsius. Im Jahr 2009 betrug die Durchschnittstemperatur hingegen −4,2 °C. Die tiefste jemals gemessene Temperatur auf der Zugspitze betrug −35,6 °C und wurde am 14. Februar 1940 registriert. Der 5. Juli 1957 brachte hingegen den höchsten Temperaturwert. Dieser betrug 17,9 °C. Die höchste Schneehöhe wurde mit 7,80 m am 26. April 1980 erfasst.

Im Zugspitzmassiv liegen insgesamt drei der fünf deutschen Gletscher: Der bekannteste von ihnen, der Höllentalferner, der Südliche Schneeferner und der Nördliche Schneeferner. Die zunehmende Gletscherschmelze ist auch für die Gletscher an der Zugspitze ein Problem. So war im Jahr 1820 noch das komplette Zugspitzplatt vergletschert, heute sind jedoch davon lediglich der Nördliche und der Südliche Schneeferner übrig. Der Höllentalferner ist durch seine günstigere Lage etwas weniger vom Gletscherschwund betroffen. Er wird nämlich durch den Jubiläumsgrat nach Süden hin von der direkten Sonneneinstrahlung abgeschirmt. Um dem Schwinden der Gletscher beizukommen unternahm man etliche Versuche, das Schmelzen auf künstliche Art und Weise einzudämmen. So wurden die Schneeferner künstlich mit Schneemengen durch Pistenraupen genährt. Zudem deckte man die Gletscher mit Kunststoffplanen zu, um sie von einer zu starken Sonneneinstrahlung zu schützen. Durch das Auftauen des Permafrostes und der damit einhergehenden Zunahme an brüchigem Gestein wächst auch die Gefahr durch Steinschlag oder gar eines Bergsturzes an der Zugspitze.

Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse ist die Flora der Zugspitze eher weniger vielfältig. In den tieferen Lagen findet sich jedoch dennoch eine Vielzahl an Pflanzenarten. Neben der Latschenkiefer, die bis über 1800 m wächst, finden sich tiefer gelegen vor allem Fichten, Tannen, Buchen, Bergahorn, Heckenkirsche, Waldmeister, Einbeere, Wiesenraute und Ehrenpreis. Außerdem finden sich Pflanzen wie Schwarze Akelei, Alpenrebe, Blauer- und Gelber Eisenhut, Wetterdistel, Alpenmaßliebchen, Gold-Fingerkraut, Rundblättriger Steinbrech, Mauerhabichtskraut, Bergminze und Alpen-Vergissmeinnicht am Berg.

Die Tierwelt ist ebenso, wie die Pflanzenwelt nicht die vielseitigste. Es leben in erster Linie Gämsen, Murmeltiere oder auch Alpendohlen im Zugspitzmassiv. Es halten sich aber auch Schneehasen, Haselmäuse, Steinadler, Alpenschneehühner, Schneesperlinge, Alpenflühlerchen, Felsenschwalben und Bergfinken am Berg auf. Wer mit besonders offenen Augen durch das Zugspitzgebiet wandert, der bekommt unter Umständen auch ein „Bergmandl“ zu sehen. Hierbei handelt es sich um den schwarzen Alpensalamander. Auch sind in den wärmeren Monaten verschiedene Schmetterlinge, wie der Apollofalter, die alpine Perlmutter, der Bläuling, oder der Mohren- und Dickkopffalter zu beobachten. In den Wäldern um die Zugspitze leben Rotwild, Eichhörnchen, Wiesel, Auer-, Hasel- und Birkhuhn.

Geschichte der Zugspitze

Die erste historisch nachweisbare Besteigung der Zugspitze wurde am 27. August 1820 durch den Leutnant und Vermessungsingenieur Josef Naus und den Bergführer Johann Georg Tauschl durchgeführt. Unterstützt und begleitet wurden die beiden dabei durch den Messgehilfen und Offiziersburschen Maier. Die drei stiegen von der Hirtenunterkunft Angerhütte aus Richtung Zugspitzplatt und Zugspitzgipfel auf. Vom Schneeferner aus wollten sie den Westgipfel über den Westgrat besteigen, was ihnen beim zweiten Versuch erfolgreich gelang. Sie erreichten den Gipfel laut Überlieferung um 11:45 Uhr, wo sie als Beweis der erfolgreichen Besteigung einen Bergstock mit Tuch aufstellten.

Heute gibt es neben dieser Version noch andere Vermutungen bezüglich der Erstbesteigung der Zugspitze. Aufgrund eines Kartenfundes im DAV-Archiv wird vermutet, dass die Zugspitze bereits früher erfolgreich bestiegen wurde. Auf einer historischen Karte aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, ist ein Steig über das Zugspitzplatt hinauf zum Gipfel und auf der anderen Seite wieder herunter zum Eibsee eingezeichnet. In wissenschaftlichen Kreisen wird diese Route auf der besagten Karte jedoch nicht als adäquater Beweis für eine erfolgreiche Besteigung vor 1820 angesehen. Was jedoch angenommen wird ist, dass Hirten und Jäger mindestens bis in die Gipfelregionen vorgestoßen sind. Denkbar ist auch, dass Schmuggler Wege über die Zugspitz-Region nutzten.

Die erste nachweisbare Besteigung des Ostgipfels gelang im Jahr 1823 durch Simon Resch und den „Schaf-Toni“. Da Reschs Besteigung angezweifelt worden war, bestieg er gemeinsam mit seinem Sohn Johann und dem Bergführer Johann Barth am 18. September 1834 den Ostgipfel ein weiteres Mal, wo er zum Beweis seiner erfolgreichen Besteigung ein Feuer entzündete.

Die erste Besteigung von Österreich aus gelang den beiden Vermessern Joseph Feuerstein und Joseph Sonnweber, die im August 1837 von Ehrwald aus auf den Westgipfel stiegen und dort eine Stange mit ihren Initialen hinterließen.

Am 22. September 1853 konnte mit Karoline Pitzner die erste Frau die Zugspitze besteigen. Die erste erfolgreiche Überschreitung zwischen West- und Ostgipfel gelang im Jahr 1857 Herrn Härtringer und seinem Bergführer Joseph Ostler. Die Erstbegehung des Weges durch das Höllental wurde am 26. September 1876 von Franz Tillmetz, Franz Johannes und den zwei Bergführern Johann und Joseph Dengg durchgeführt. Die erste Winterbesteigung fand am 7. Januar 1882 statt. Teilnehmer dieser Begehung waren Ferdinand Kilger, Heinrich Schwaiger, Josef und Heinrich Zametzer und Alois Zott. Der Jubiläumsgrat wurde am 2. September 1897 erstmals durch Ferdinand Henning begangen.

Ein erstes Gipfelkreuz wurde 1851 errichtet, welches auf dem Westgipfel stand. Dieses erste Kreuz stand dort 37 Jahre lang und wurde, nachdem es durch etliche Blitzeinschläge beschädigt wurde ins Tal gebracht und renoviert. Am 25. August 1882 wurde das Kreuz wieder nach oben gebracht. Da aber inzwischen eine Unterkunft auf dem Westgipfel errichtet worden war, verlegte man das Kreuz auf den Ostgipfel. Dort stand es wiederum für stolze 111 Jahre und wurde erst im Jahr 1993 demontiert und durch ein Neues ersetzt. Dieses neue Gipfelkreuz wurde 2009 erstmals renoviert. Während der Bauarbeiten zur neuen Eibseeseilbahn wurde das Gipfelkreuz leicht beschädigt, weshalb es am 17. Oktober 2017 abmontiert und ins Tal gebracht wurde. Nach der Reparatur wurde es im Dezember 2017 wieder installiert.

Seit dem Jahr 2000 wird jedes Jahr der Zugspitz-Extremberglauf ausgetragen. Er sorgte im Juli des Jahres 2008 für großes negatives Medienecho, da nach einem sommerlichen Wettersturz zwei Teilnehmer an Erschöpfung und Unterkühlung starben.

Hoellentalferner

Die Hütten an der Zugspitze

Diese Hütten gibt es an der Zugspitze:

  • Höllentalangerhütte
  • Reintalangerhütte
  • Knorrhütte
  • Wiener-Neustädter-Hütte
  • Münchner Haus
  • Schneefernerhaus

An der Zugspitze befinden sich insgesamt sechs Hütten, von denen jedoch nur fünf Übernachtungsmöglichkeiten für Bergsteiger und Touristen bereitstellen. Im Höllental auf 1381m gelegen, ist die Höllentalangerhütte ein Stützpunkt. Sie verfügt über 60 Betten und 46 Plätze im Matratzenlager. Im Reintal liegt die Reintalangerhütte auf 1370 m und hat 90 Schlafplätze. Am Rand des Zugspitzplatts befindet sich die Knorrhütte auf einer Höhe von 2051 m und besitzt insgesamt 108 Übernachtungsplätze. Sie war des Weiteren im Jahr 1855 die erste Hütte im gesamten Wettersteingebirge. Darüber hinaus gibt es direkt an der Zugspitze noch die Wiener-Neustädter-Hütte und das Münchner Haus. Die Wiener-Neustädter-Hütte wird vom Österreichischen Touristenklub betrieben und bietet 34 Bergsteigern eine Übernachtungsmöglichkeit. Im Jahr 1883 stand knapp unter dem Westgipfel eine kleine Unterkunft, die durch die Alpenvereinssektion München errichtet wurde. Da sich diese Unterkunft bald als zu klein herausstellte wurde zwischen 1896 und 1897 das Münchner Haus gebaut. Zwischen 1911 und 1914 wurde das Münchner Haus erweitert. Sie bietet 30 Bergsteigern und Touristen ein Bett zur Übernachtung. Das Schneefernerhaus, das früher ein Hotel war, beherbergt heute eine Forschungsstation und bietet keine Übernachtungsmöglichkeit für Touristen oder sonstige Gäste an.

Verschiedene Routen auf den Gipfel der Zugspitze

Die Zugspitze ist ein sehr vielseitiger Berg. Bas zeigt sich auch bei den verschiedenen Routen auf den höchsten Gipfel Deutschlands. Jede dieser Routen hat nicht nur einen eigenen Schwierigkeitsgrad, sondern auch einen ganz eigenen Charakter. Hier erklären wir Dir die verschiedenen Einzelheiten der Routen, deren jeweilige Schwierigkeit, deren Dauer etc. Auch bekommst Du Infos zu den benötigten Anforderungen und der empfohlenen Ausrüstung. So kannst Du sicher gehen, welche Zugspitz-Route am besten zu Dir passt und Dich am schönsten zu Deinem Gipfeltraum bringt.

Übers Reintal oder Gatterl

Dauer Aufstieg 🕒↗️Dauer Abstieg 🕒↘️Hm aufwärts ↗️Hm abwärts ↘️Schwierigkeit
7,5-8,5stdca. 45min (mit der Bahn)ca. 2200hmca. 2200hmMittel 🔴 (sehr gute Kondition nötig!)

Hier die wichtigsten Daten im Überblick:

  • Dauer Aufstieg: 7,5-8,5std
  • Dauer Abstieg: ca. 45min (mit der Bahn)
  • Hm aufwärts: 2200hm
  • Hm abwärts: 2200hm
  • Schwierigkeit: Mittel (sehr gute Kondition nötig!)

Die Route übers Reintal/Gatterl ist der leichteste Normalweg auf den Gipfel. Gleichzeitig ist er jedoch auch der längste Anstieg. Außerdem ist er der Weg der Erstbesteiger.

Der Ausgangspunkt dieser Tour ist das Skistadion in Garmisch-Partenkirchen auf 730m. Man geht von hier aus an der Partnach entlang, durch die Partnachklamm bis zur Bockhütte auf 1052m. Hier beginnt das Reintal, durch welches sich der Aufstieg fortsetzt. Man geht an etlichen blauen Gumpen vorbei, durch eine Schuttreise unter dem Hochblassen, weiter an einem Wasserfall vorbei bis zur Reintalangerhütte. Diese liegt bereits auf 1370m. Man lässt die Hütte hinter sich und folgt dem markierten Steig durch das Brunntal, welcher von hier an deutlich steiler und felsiger wird als im ersten Teil der Tour. Man geht vorbei an großen Felswänden, wo sich der Weg gabelt. Hier folgt man dem linken Weg, welcher westlich gesehen ansteigt und am Veitelbrünnl vorbei und bis zur Knorrhütte führt. Die Knorrhütte steht am Ostrand des Zugspitzplatts auf 2051m. Hier trifft auf die Variante von Ehrwald über das Gaistal und das Gatterl auf den Reintalweg. Man überquert das Zugspitzplatt in Richtung Nördlicher Schneeferner. In der Nähe des Schneefernerhauses mündet der bisherige Weg in einen steilen Schutthang. Der weitere Anstieg verläuft über steiles felsiges Gelände über den Wettersteingrat, welcher jedoch gut versichert ist. Von hier aus steigt man zum Münchner Haus auf und dann wiederum ein Stück hinunter zum Gipfelsteig. Über eine Leiter gelangt man schließlich auf den höchsten deutschen Gipfel.

Im Anschluss geht es mit der Bergbahn zurück ins Tal. Wer jedoch gerne zu Fuß absteigen möchte, der kann dies beispielsweise auch über den Stopselzieher tun.

Da es sich hierbei um eine Bergwanderung im mittleren Schwierigkeitsbereich handelt, reicht eine normale Bergwanderausrüstung aus. Trekkingstöcke und geröllfeste Bergschuhe sind vor allem im Schutthang ein enormer Vorteil. Darüber hinaus sollte man darauf achten genug Trinken mitzunehmen, da man über längere Strecken keine Möglichkeit hat seine Flaschen bzw. Trinkgefäße aufzufüllen. Auch sollte man, selbst bei gutem Wetter, unbedingt wetterfeste Kleidung mitnehmen, da es allgemein in den Bergen und somit auch an der Zugspitze zu plötzlichen Wetterumschwüngen kommen kann.

Übers Höllental

Dauer Aufstieg 🕒↗️Dauer Abstieg 🕒↘️Hm aufwärts ↗️Hm abwärts ↘️Schwierigkeit
7-8stdca. 45min (mit der Bahn)ca. 2200hmca. 2200hm– Schwer ⚫️
– C im Klettersteig

Hier die wichtigsten Daten im Überblick:

  • Dauer Aufstieg: 7-8std
  • Dauer Abstieg: ca. 45min (mit der Bahn)
  • Hm aufwärts: 2200hm
  • Hm abwärts: 2200hm
  • Schwierigkeit: Schwer, C im Klettersteig

Der Weg übers Höllental ist vermutlich nicht nur der spektakulärste, sondern auch der beeindruckteste. Wer diesen Anstieg meistern möchte, sollte neben einer hervorragenden Kondition auch Kletter- bzw. Klettersteigerfahrung mitbringen.

Der Ausgangspunkt der Tour ist der Ort Hammersbach, welcher auf 758m liegt. Vom Parkplatz am Ortseingang aus beginnt der Anstieg übers Höllental. Zuerst geht man Richtung Hammersbacher Hütte und von hier aus folgt man dem Hammersbach zur Höllentalklamm. Der Weg ist gut beschildert und ausgebaut. An einer Gabelung halten wir uns links, weiter Richtung Höllentalklamm, da es rechts über den Stangensteig weitergehen würde. Schließlich gelangt man zum Eingangshäuschen der Höllentalklamm, wo man für den Eintritt in die Klamm bezahlen muss. Der weitere Weg verläuft ca. 700 m durch die Klamm. Nach der Klamm liegt die Höllentalangerhütte auf 1381 m. Diese lässt man hinter sich und überquert den Höllentalanger. Hinter dem Höllentalanger liegt die „Leiter“, welche durch viele Eisenklammer einen Einstieg in die Wand bietet. Hier ist es empfehlenswert bereits Klettersteigausrüstung inkl. Klettersteigset anzulegen. Nach der „Leiter“ folgt das sogenannte „Brett“, das mit vielen Stahlstiften in der Felswand gesichert ist. Dieses quert man und gelangt dann auf einen flacheren grünen Buckel. Von hier aus geht es über ein großes Schuttfeld direkt auf den Höllentalferner zu. Am Rande des Gletschers bietet sich die Möglichkeit die Steigeisen anzuziehen. Da die Gletscher im Sommer meist blank liegen, ist es normalerweise nicht nötig sich anzuseilen und in einer Seilschaft zu gehen. Wer sich jedoch sicherer fühlt kann hier selbstverständlich auch am Seil gehen. Hat man den Gletscher überquert beginnt rechter Hand der Klettersteig. Hier ist oft Schlange stehen angesagt. Dieser Klettersteig ist mit Schwierigkeit C bewertet, befindet sich also im mittleren Schwierigkeitsgrad. Man folgt dem Steig bis er kurz unterhalb des Zugspitz-Gipfels endet. Von hier aus geht es über eine Leiter auf den höchsten Punkt Deutschlands.

Für den Abstieg wird normaler Weise eine der Bergbahnen verwendet. Wer jedoch gerne zu Fuß absteigen möchte, der kann dies beispielsweise auch übers Reintal oder den Stopselzieher tun. Hier muss jedoch deutlich mehr Zeit eingerechnet werden.

Da es sich hierbei um eine schwere Bergwanderung handelt, welche sich in kombiniertem Gelände bewegt und zudem erhöhte Anforderungen an die körperliche Fitness stellt, sollte man dementsprechend ausgerüstet sein. Neben üblicher Bergwanderausrüstung sind ein Klettersteigset, inklusive Helm und Steigeisen unabdingbar. Wanderstöcke sind ebenfalls zumindest empfehlenswert. Wer sich am Höllentalferner anseilen möchte, sollte ein entsprechendes Seil mit sich führen. Die Verpflegung sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden, vor allem, da man nach der Höllentalangerhütte keine Möglichkeit mehr hat Flaschen bzw. Trinkgefäße aufzufüllen. Aufgrund von plötzlichen und unvorhersehbaren Wetterumschwüngen, sollte man selbst bei gutem Wetter, unbedingt wetterfeste Kleidung mitnehmen.

Hoellental

Übers Schneekar oder Stopselzieher

Dauer Aufstieg 🕒↗️Dauer Abstieg 🕒↘️Hm aufwärts ↗️Hm abwärts ↘️Schwierigkeit
5stdca. 45min (mit der Bahn)ca. 1800hmca. 1800hm– Mittel 🔴
– B im Klettersteig

Hier die wichtigsten Daten im Überblick:

  • Dauer Aufstieg: 5std
  • Dauer Abstieg: ca. 45min (mit der Bahn)
  • Hm aufwärts: 1800m
  • Hm abwärts: 1800m
  • Schwierigkeit: Mittel, B im Klettersteig

Der Stopselzieher ist der zweite, deutlich leichtere und kürzere Klettersteig auf den Gipfel der Zugspitze. Mögliche Ausgangspunkt sind dabei entweder die Talstation der Zugspitzbahn am Eibsee oder Ehrwald.

Von der Talstation der Tiroler Zugspitzbahn aus folgt man zuerst der Skipiste und überquert im Anschluss an diese ein größeres Schotterfeld. Über dieses gelangt man dann zu einem auf einen Pfad, welcher zum Wiesengrat führt. Hier geht man direkt am Pfeiler 2 der Zugspitzbahn vorbei und erreicht über einen gesicherten Steig nach ca. 2-3std Gehzeit die Wiener-Neustädter-Hütte. Da diese bereits auf 2213m liegt, hat man zu diesem Zeitpunkt bereits über die Hälfte der Höhenmeter hinter sich gelassen. Kurz nach der Hütte erreicht man den Einstieg des Klettersteiges, der Stopselzieher genannt wird. Hier sollte man die Klettersteigausrüstung anlegen. Gleich zu Beginn des Steiges wartet auch schon das schwierigste Stück. Die Schwierigkeiten gehen hier jedoch nie über die Schwierigkeitsstufe B hinaus und bewegen sich somit im recht einfachen Bereich. Durch ein Felstor geht es stets gut gesichert relativ steil hinauf. Im Anschluss daran wird das Gelände etwas flacher und einfacher. Es folgen etliche Gehpassagen, die sich mit drahtseilgesicherten Passagen abwechseln. Nach einiger Zeit erreicht man schließlich das verlassene Gebäude einer alten Seilbahnstation. Hinter diesem Gebäude trifft man auf einen Grat, wo sich die Wege des Stopselziehers, des Zugspitzplatts, des Sonnalpins und der Knorr Hütte vereinen und auf den Gipfel führen. Diesem Weg folgt man entlang von Drahtseilen bis zum Hauptgebäude der Bergstation. Man passiert das Münchner Haus und gelangt über eine kurze Leiter zum höchsten Punkt Deutschlands.

Für den Abstieg wird in der Regel eine der Bergbahnen verwendet. Wer jedoch gerne zu Fuß absteigen möchte, der kann dies beispielsweise auch übers Reintal tun. Hier muss jedoch deutlich mehr Zeit eingerechnet werden.

Da es sich hierbei um eine Bergwanderung im mittleren Schwierigkeitsbereich handelt, welche sich in kombiniertem Gelände bewegt und zudem erhöhte Anforderungen an die körperliche Fitness stellt, sollte man dementsprechend ausgerüstet sein. Neben üblicher Bergwanderausrüstung sind ein Klettersteigset, inklusive Helm empfehlenswert. Erfahrene Klettersteiggeher können die Klettersteig-Passagen jedoch ohne Probleme auch ohne Klettersteigset überwinden. Ein Helm ist aufgrund der Steinschlag-Gefahr dennoch empfehlenswert. Wanderstöcke sind ebenfalls zumindest empfehlenswert. Man sollte auch genug wasser mit sich führen, da man nach der Wiener-Neustädter-Hütte keine Möglichkeit mehr hat Flaschen bzw. Trinkgefäße aufzufüllen. Aufgrund von plötzlichen und unvorhersehbaren Wetterumschwüngen, sollte man selbst bei gutem Wetter, unbedingt wetterfeste Kleidung mitnehmen.

Der Jubiläumsgrat

Dauer Aufstieg 🕒↗️Dauer Abstieg 🕒↘️Hm aufwärts ↗️Hm abwärts ↘️Schwierigkeit
8-10std/ca. 770mca. 3000m– Schwer ⚫️
– D im Klettersteig
– ungesicherte Passagen bis III- Schwierigkeitsgrad Kletterstellen

Hier die wichtigsten Daten im Überblick:

  • Dauer Aufstieg: 8-10std
  • Dauer Abstieg: /
  • Hm aufwärts: 770m
  • Hm abwärts: 3000m
  • Schwierigkeit: Schwer, D im Klettersteig, ungesicherte Passagen bis III- Schwierigkeitsgrad

Der Jubiläumsgrat, auch oft einfach nur „Jubi“ genannt gehört zu den bekanntesten und anspruchsvollsten Grat-Routen Deutschlands. Der „Jubi“ führt von der Zugspitze hinab über die Innere (2737 m), Mittlere (2740 m) und Äußere Höllentalspitze (2716 m), weiter über die Vollkarspitze (2630 m) zum Hochblassen (2707 m) bis hin zur Alpspitze (2628 m). Bei dieser Tour handelt es sich nicht, wie oft angenommen über einen reinen Klettersteig. Da der Jubiläumsgrat nur teilweise mit Drahtseilen gesichert ist, müssen nämlich immer wieder unversicherte Passagen bis hin zum Schwierigkeitsgrad III- durchstiegen werden. Die Schwierigkeit der Klettersteigstellen reichen bis zum Schwierigkeitsgrad D. Ansonsten bewegen sich die Schwierigkeiten aber zum Großteil um den I und II Schwierigkeitsgrad bzw. B für die Klettersteigpassagen. Insgesamt erstreckt sich diese Kletterroute über eine Distanz von 8km. Durch immer wiederkehrende Gegenanstiege steigt man ca. 770m nach oben und insgesamt gut 3000m ab. Für die Länge der Tour sind 8-10std veranschlagt.

Da es sich bei der Tour über den „Jubi“ um eine schwere, anspruchsvolle, sehr lange und hochalpine Gratwanderung handelt, ist eine adäquate Ausrüstung unabdingbar. Neben enormen Anforderungen an die körperliche Fitness stellt, diese Tour auch die psychische Fitness der Bergsteiger auf die Probe. Zusätzlich zur üblichen Bergwanderausrüstung sind ein Klettersteigset, inklusive Helm von kategorischer Bedeutung. Auch sollte man nicht auf Seil und dementsprechende Sicherungsgeräte verzichten. Der Jubiläumsgrat sollte nach Möglichkeit mindestens zu zweit begangen werden, da dies die Sicherheit enorm erhöht. Wer sich nicht zu 100% sicher ist sollte den Jubiläumsgrat NICHT begehen oder sich von einem örtlichen Bergführer beraten lassen. Es ist grundsätzlich empfehlenswert sich zu überlegen die Tour mit einem Bergführer durchzuführen. Man sollte auch unbedingt genug Wasser mit sich führen, da man nach auf der gesamten Länge der Tour keine Möglichkeit hat Flaschen bzw. Trinkgefäße aufzufüllen. 10std ohne Wasser können sehr lang werden. Aufgrund von plötzlichen und unvorhersehbaren Wetterumschwüngen, sollte man selbst bei gutem Wetter, unbedingt wetterfeste Kleidung mitnehmen. Es gibt zudem nur eine einzige Notausstiegsmöglichkeit über den Brunntalgrat-Steig.

Jubilaeumsgrat

Video zur Besteigung der Zugspitze übers Höllental

Dieses Video zeigt die Besteigung der Zugspitze übers Höllental. Es kann dabei helfen, sich auf die Route und die zu erwartenden Schwierigkeiten vorzubereiten. Auch kann man anhand dieses Videos besser beurteilen, ob der Weg etwas für einen ist oder doch eher nicht. Wir empfehlen neben genauer Kartenkunde und Lektüre von einschlägiger Literatur ebenfalls das Ansehen solcher Videos, zwecks der besseren Vorbereitung und Beurteilung der Schwierigkeiten.

 

 

Zusammenfassung

Die Zugspitze ist nicht nur der höchste Berg Deutschlands, sondern auch einer der vielseitigsten. Egal ob motivierter Wanderer, ambitionierter Klettersteig-Geher oder erfahrener Alpinist, für jede dieser Zielgruppen hält die Zugspitze etwas bereit, egal ob übers Reintal, übers Höllental oder sogar den Jubiläumsgrat. Doch auf Familien können dank der hervorragenden Infrastruktur am Berg mit einer der Bergbahnen zu einem unvergesslichem Gipfelerlebnis kommen. Sie zahlreichen Hütten am Berg bieten zudem die Möglichkeit, den geschichtsträchtigen höchsten deutschen Gipfel noch intensiver und umfassender zu erleben. Die Zugspitze ist derartig verschieden, dass sich nicht nur ein einmaliger Besuch lohnt, sondern es nach vielen erneuten Besuchen immer noch Neues zu entdecken gibt. Also auf geht’s auf die Zugspitze!